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Schönheitsoperation

So vermeiden Sie eine Panne bei der Schönheitsoperation

Es gibt sie, die übergroßen Silikonbrüste, an denen man nicht vorbeisehen kann. Die zum Zerreißen gespannten Wangen oder abgesunkenen Augenbrauen durch zu viele Botox in der Stirn. Dennoch sind solche Beauty-Pannen eher selten. Die meisten wollen sich einfach nur wohler fühlen durch einen Eingriff, etwa durch die Beseitigung von Zornesfalten oder schlaffen Körperpartien. Ausführliche Aufklärung und Dokumentation, wie auf unserem Foto oben, verhindern Missverständnisse bereits im Vorfeld.

Doch es gibt einige "Fallen", in die man nicht tappen sollte, wenn man einen Eingriff plant. So hat Qualität eben ihren Preis - Vorsicht bei "Sonderangeboten" oder "Rabattaktionen"! Die Wirkung von Botoxinjektionen z. B. hängt vom Verdünnungsgrad des als Pulver angelieferten Ausgangsstoffes ab. Zu viel Verdünnung führt nämlich zu großflächigerer Verteilung unter der Haut, und punktgenaue Applikation ist nicht mehr möglich. So kann unter Umständen eine Lähmung des Lach- und Augenmuskels entstehen.

Auch Kombinationsoperationen sind medizinisch nicht immer von Vorteil. Oberlid- und Nasenkorrekturen gemeinsam durchzuführen klingt vielleicht fürs Erste logisch, die Schwellungen danach behindern sich aber gegenseitig und erschweren die Heilung.

Seit Beginn des Jahres gibt es ein neues Schönheits-Operationsgesetz, womit ästhetische Behandlungen ohne medizinische Notwendigkeit geregelt werden. Damit Europa nicht Hollywood wird.

Arbeiten Sie als Patient beim Ergebnis aktiv mit!

Was Patienten aber auch oft unterschätzen: Konsequente Nachsorge ist für den Erfolg unerlässlich! Als Beispiel ist hier das Tragen von Kompressionsstrümpfen nach Fettabsaugung zu nennen. Wer sie nicht richtig anzieht, erhöht das Risiko für die Bildung von Unregelmäßigkeiten und Druckstellen. Auch Sport bzw. Sonnenverbote sollten unbedingt eingehalten werden. Falls nach einer Operation Fragen auftauchen, muss es selbstverständlich sein, dass der Behandler dafür zur Verfügung steht. Seriöse Einrichtungen bieten ein Beschwerdemanagement an.

Rasant weiterentwickelt haben sich Techniken zur Straffung bzw. Verjüngung von Dekollete und Händen, vor allem mittels Unterspritzung. An den bewährten Eingriffen Brust, Fettabsaugung, Nase, Augenlider -, welche zwei Drittel aller Patienten wünschen, wird sich aber nicht viel ändern. Hier ist die Qualität bereits sehr hoch.

Vielversprechend zeigt sich die Stammzellforschung nicht nur als Anti-Aging-Hoffnung (z. B. Erneuerung des Bindegewebes), sondern generell in der Dermatologie. Der Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie wird in Zukunft immer mehr Wissen aus anderen medizinischen Gebieten, wie der Endokrinologie (Lehre von den Hormonen) und sogar Gentechnologie mitbringen müssen. Dazu ist die Zusammenarbeit mit anderen Experten nötig. Bereits vorstellbar: Hauttransplantate mit allen Schichten im Labor aus Stammzellen zu züchten oder Stammzellen in Narbengewebe zu spritzen, damit sich wieder gesunde Strukturen bilden.

Gestörte Selbstwahrnehmung

Wenn Filmschauspielerin Goldie Hawn lächeln möchte, entsteht in ihrem Gesicht eine schaurige Fratze. Modedesignerin Donatella Versace hat so aufgeblasene Lippen, dass sie den Mund nicht mehr schließen kann. "Rocky" Sylvester Stallone rutschten die Wangenimplantate nach unten, und Mickey Rourkes Gesicht besteht sowieso nur noch aus Operationsnarben. Warum tun sich Menschen so etwas an - und merken nicht einmal, wie abstrus sie wirken?

In Hollywood mag es wohl der Wunsch nach ewiger Jugend sein. Aber es gibt tatsächlich eine Erkrankung, welche die Selbstwahrnehmung extrem stört bzw. verändert. Unter "Dysmorphophobie" verstehen Psychiater eine Sicht auf das eigene Körperbild, welche Betroffenen das Gefühl gibt, sie seien hässlich, hätten etwa zu große Ohren oder Nasen, eine schlechte Haut oder asymmetrische Gesichtszüge. Die objektive Grundlage fehlt. Sie entwickeln oft ritualisierte Handlungen wie ständiges Frisieren, Schminken, in den Spiegel sehen etc. Das Leiden wird zu den Zwangserkrankungen gezählt. Natürlich profitieren diese Patienten von Schönheitsoperationen nicht - sondern zerstören sich damit selber. Für ausgebildete Mediziner ist so ein Verhalten aber leicht zu erkennen - sie werden daher logischerweise zu psychischer statt ästhetischer Behandlung raten.

Bildnachweis: Pixabay